Wer hat noch nicht irgendwo davon gehört oder gelesen - von den Cloud Laufschuhen von ON. Aber sehr wenige haben sie bereits getestet oder gar gekauft. Diesen Grund habe ich mir zum Anlass genommen und habe 3 Modelle 4 Monate lang getestet: Cloud, Cloudsurfer und Cloudracer.
Ich war schon immer sehr neugierig auf diese Schuhe und vor allem, wie sich diese Dämpfung anfühlen soll. Wie auf Wolken, wie der Name schon verrät? Oder so hart, wie diese außergewöhnlichen Noppen eigentlich aussehen?


Der Cloud


Der Cloud ist mir zum ersten Mal aufgefallen, als ich in einem Laufschuhgeschäft ein Mädl sah, das genau diese Schuhe trug. Im ersten Moment dachte ich mir, was für seltsame Schuhe das waren, aber irgendwie konnte ich nicht mehr wegsehen und verliebte mich mit jedem Blick mehr in den außergewöhnlichen Schuh. Was mich am meisten faszinierte, war die Gummischnürung und, dass sich diese nur am oberen Teil des Schuhs befanden.
Als ich dann die Schuhe testen durfte und zum ersten Mal anhatte, konnte ich das Gefühl kaum beschreiben. Er fühlte sich sehr bequem und vor allem sehr leicht an - als hätte man gar keinen Schuh an. Zu Beginn trug ich ihn mal als Freizeitschuh ein und konnte es gar nicht glauben - ich fand ihn bequemer und angenehmer als NIKE Frees und das sind eigentlich die einzigen Schuhe, die ich immer trug - egal, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter und die als Freizeitschuh alle anderen Schuhe einfach immer in den Schatten gestellt haben. Aber der Cloud fühlt sich einfach noch besser an und lässt auch nach mehreren Stunden keine Fußschmerzen zu.
Der Schnürung gegenüber war ich zuerst skeptisch. Ein Gummiband, das nur den halben Schuh hält, das kann ja beim Laufen doch nicht halten. Habe es dann beim Laufen gleich ausprobiert und mit dem Fuß auch extra viel herumgeschüttelt. Aber, er sitzt bombenfest, denn die Passform des unteren Teil des Schuhs hat eigentlich nichts mit der Schnürung zu tun und muss deshalb eigentlich gar nicht geschnürt werden. Aber für alle, die sich damit sicherer fühlen, sind auch normale Schuhbänder dabei. Auch die Gummischnürung kann fester gemacht werden, wenn jemand einen sehr schmalen Fuß bzw, nicht allzu hohen Rist besitzt.
Ansonsten habe ich den Schuh zu mehreren Einheiten ausprobiert - für längere, mittelschnelle, schnelle Einheiten und für Koppeltrainings. Am allerbesten fand ich ihn für die Koppeltrainings, weil man sehr schnell in den Schuh hineinkommt und sehr leicht, aber trotzdem nicht instabil ist - was vor allem nach langen Radeinheiten und schweren Beinen sehr förderlich ist. Ich bin mir sicher, dass ich ihn auch für Triathlons verwenden werde - vor allem für die kürzeren Distanzen.
Für längere Trainingseinheiten finde ich ihn eine Spur zu leicht und greife da lieber auf den Cloudsurfer zurück.

Gewicht: ca. 191g. (Gr. 40)
Obermaterial: Atmungsaktives Netzgewebe
Sohle: Cloud-Tec System mit Zero-Gravity Schaum
Sprengung: 6mm
Einsatz: schnellere bzw. kürzere Läufe, Koppeltrainings, Triathlon, Freizeitschuh
Kategorie: Neutral
Preis: 134,95€
Meinung: Der Cloud ist mein absoluter Lieblingsschuh geworden, da er so vielseitig ist. Er ist wahninnig leicht, bietet trotzdem maximale Dämpfung und ist extrem bequem. So sollte jeder Laufschuh sein!
Bewertung: 5/5


Der Cloudsurfer


Der Cloudsurfer sieht schon etwas robuster und mehr nach Laufschuh auf. Auf den ersten Blick sieht man, dass die Sohle sich von der, des Clouds unterscheidet. Während der Cloud durchgehend aus 2 Reihen an Kammern besteht, ist der Cloudsurfer in 2 Teile aufgeteilt - vorne mit 3 Reihen an Noppen und hinten mit 2. Bei der Fußwölbung befinden sich keine Noppen, was aber beim Laufen überhaupt nicht auffällt, weil man an dieser Stelle sowieso nicht mit dem Fuß aufkommt. Was mir vor allem beim Laufen aufgefallen ist, sind die hinteren Noppen, die nicht bis nach ganz hinten gehen - das verhindert vor allem das Fersenlaufen, weil man dadurch automatisch mit dem ganzen Fuß aufsetzt. Beim ersten Lauf taten mir richtig die Oberschenkel weh, weil man ganz anders aufsetzt, jedoch spürte ich beim 2. Mal nichts mehr davon.

Auch die Schnürung gleicht eher der, eines herkömmlichen Laufschuhs, obwohl die Schuhbänder sehr dünn sind.
Beim ersten Mal als ich den Schuh ausprobiert hatte, war die Straße sehr nass. Mir fiel sofort der Gripp der Schuhe auf - egal ob ich über nasse Bodenmarkierungen, Kanaldeckel oder sonstige im Normalfall rutschige Hindernisse gelaufen bin, es fühlte sich sogar an, als würde ich picken bleiben, was vor allem bergab, sehr praktisch ist. Der Grund dafür sind die Pfeil-Prägungen auf den Noppen, die guten Halt und Traktion bieten.
An sich ist er ein sehr guter Laufschuh, vor allem für mittel- und lange Trainingsläufe geeignet und mit einem Gewicht von ca. 240g sehr leicht für einen gut gedämpften Schuh.

Gewicht: ca. 264g. (Gr. 40)
Obermaterial: Microfiber 3D AirMesh
Sohle: 13 Cloud-Tec Dämpfungselemente mit Pfeil-Prägungen
Sprengung: 7mm
Einsatz: mittelschnelle bis langsame bzw. längere Trainingsläufe
Kategorie: Neutral
Preis: 159,95€
Meinung: Der Cloudsurfer ist für einen Trainingsschuh, vor allem für längere Läufe, sehr leicht, agil, bietet gute Dämpfung und federt richtig gut ab.
Bewertung: 4/5


Der Cloudracer


Wenn man den Cloudracer betrachtet, sieht man sofort, dass der Schuh schnell sein muss. Extrem leicht, sehr minimal und windschnittig geschnitten. Auch das Obermaterial sieht auf den ersten Blick "anders" aus - es ist durchsichtig und besteht aus kleinen Waben, die aus einem Netz bestehen und extrem luftdurchlässig sind. Wenn man hineinschlüpft sitzt der Schuh fest am Fuß und fühlt sich wie eine 2. Haut an. Damit dieses Skelett-Obermaterial auch einen Halt bietet, wurden an kritischen Stellen ein Taping-System, also eine Art Bänder, miteingearbeitet.
Leider ist mir der Schuh eine Spur zu klein, weswegen mir genau diese Bänder an manchen Stellen Blasen verursachen - aus dem Grund unbedingt die richtige Größe kaufen. Im Gegensatz zum Cloud und Cloudsurfer ist er kleiner und enger geschnitten.

Ansonsten ist er sehr agil, direkt und wahnsinnig schnell. Bin bisher damit die schnellsten Intervalle und 7km Läufe gelaufen. Aber Achtung, langsam kann man mit dem Schuh nicht unbedingt laufen, weil man sonst vor allem am Fußballen jeden einzelnen Noppen spürt und das kann sehr unangenehm werden. Also immer schön Gas geben mit dem Schuh - aber dazu verleitet der Schuh sowieso ;)

Gewicht: ca. 206g.
Obermaterial: Skelett-Obermaterial aus Netzgewebe
Sohle: 18 niedrigprofilierte Cloud-Tec Elemente mit Honigwaben-Profil
Sprengung: 5mm
Einsatz: Wettkämpfe, schnelle Einheiten
Kategorie: Neutral
Preis: 139,95€
Meinung: Der Cloudracer ist der perfekte Wettkampfschuh, weil er leicht, trotzdem noch gedämpft, sehr wendig und vor allem sehr schnell ist.
Bewertung: 4,5/5


Wie auf Wolken?

Diese 3 Modelle habe ich jetzt 4 Monate getestet und bin begeistert. Meiner Meinung haben die Schuhe nicht viel mit Wolken am Hut, außer es ist damit die Vorstellung gemeint, wie man von den Wolken wieder abgefedert wird. Ich persönlich finde die Dämpfung eher hart und die Schuhe sehr direkt. Aber genau das liebe ich an den Schuhen, weil ich kein großer Fan von weichen einsinkenden Dämpfungen bin. Man stoßt aber sehr gut mit ihnen ab und das Laufgefühl ist auch gleich viel schneller.


Probleme mit Größen und Steinchen

Ich hatte nur ein wenig Probleme mit den Größen. Normalerweise habe ich bei Laufschuhen Gr. 40 und habe bei allen 3 diese Größe gewählt. Während der Cloud perfekt passt, ist der Cloudracer zu klein und der Cloudsurfer eine Spur zu groß. Also am besten jedes Modell einzeln anprobieren.
Sonst finde ich sie perfekt. auch das Design und die Farben finde ich echt super, vor allem, weil sie nicht nach langweiligen typischen Laufschuhen aussehen.

Das einzige Manko, das ich an dem Schuh bzw. der Sohle gefunden habe, ist das Problem mit Steinchen und Erde. Wenn mal etwas in diese Waben reingekommen ist, ist es schwer, das wieder rauszubekommen, vor allem während dem Laufen. Aus dem Grund vermeide ich es, mich mit den On ins Gelände bzw. abseits der Straße zu begeben.

Cloudster, Cloudcruiser und Cloudflyer

Neben den von mir vorgestellten Modellen gibt es sonst noch den Cloudster, der ein Allrounder für den Einstieg ist, den Cloudcruiser, der neben der Straße auch gut fürs Gelände geeignet ist und für etwas schwerere Läufer angedacht ist, und den Cloudflyer für starke Überpronierer und etwas schwerere Läufer.

Fazit

Jeder der noch nie einen ON an den Füßen hatte, sollte ihn unbedingt mal zumindest für einen kurzen Testlauf im Geschäft ausprobieren - einfach nur um mal zu fühlen, wie sich Laufschuhe auch anfühlen können!

Fazit: Absolut empfehlenswert -  Ist jeden einzelnen Cent wert!

Homepagehttps://www.on-running.com/de-de/



Am Sonntag war ich wieder bei "Laufen hilft" wie letztes Jahr bei den 10 km am Start. Es ist zwar jetzt schon einige Tage vorbei, aber ich bin noch immer geflashed!
Aber mal zurück zum Anfang!

"Laufen hilft - Österreichs Laufopening" ist ein Benefizlauf, der Spenden für die St. Anna Kinderkrebsforschung und das Projekt Erst Wohnen vom neunerhaus sammelt. Es gibt neben dem Kinderlauf (dieses Mal am Vortag), drei verschiedene Distanzen - 5km, 10km und 21,1km. Da ich bei den Eisbärläufen 7km, 7km und 14km laufe, dachte ich mir, dass die 10km am besten reinpassen würden. Und eigentlich war ich auch sehr neugierig, ob ich die Zeit von den 10km vom Graz Marathon schaffen würde.
Am besagten Tag ging es vor dem Lauf mehr als stressig zu - wieder ewig lange Schlangen bei den Frauentoiletten, einlaufen, ein Fototermin und Gespräche mit Bekannten. 2 Minuten vor dem Start begab ich mich endlich in einen Startblock - ich hatte keine Ahnung, ob ich richtig war. Zuerst sah ich nur den Pacemakerballon mit sub 40min - da ging ich ganz schnell sehr viele Schritte zurück, bis ich am Ballon mit sub 50min ankam - aber das war auch nicht unbedingt die Zeit, die ich angestrebt hatte. Mein absoluter (und geheimer) Traum war es für diesen Tag, die 4:30/km auf die 10km zu schaffen, offiziell sagte ich aber, dass ich gerne die 4:35/km von Graz gerne wieder schaffen würde. Ich wusste, dass auch die 4:35 schwer werden würden, weil ich die Woche zuvor beim Eisbärlauf gerade mal diese Zeit auf die 7km geschafft hatte.
Es erklang der Startschuss und ich lief los und es fühlte sich schon auf den ersten Metern besser an als die Woche zuvor. Die Strecke lief über eine Schleife zum Lusthaus und auf der Hauptallee gerade zurück (verkehrte VCM/LCC 7km Strecke). Kurz bevor man in die Kaiserallee abbog, waren die ersten 5km geschafft. Ich konnte es kaum glauben, ich hatte es tatsächlich geschafft alle KM unter 4:30 zu bleiben und stellte mir schon vor, wie ich auf der Ziellinie triumphierte.

Doch dann bogen wir ein und der Wind, den ich in der Früh schon verflucht hatte und mich während dem Lauf gefragt hatte, wo er sich versteckt hatte, zeigte sich. Innerlich wurde ich nervös, weil ich wusste, wie ich die Woche zuvor gekämpft hatte, aber dann begann ich dagegen anzukämpfen. Und schon war der 6km vorbei mit einer Zeit von 4:23 und ich wusste, dass das zuviel Kampf war und das jetzt zum Problem werden konnte. Aber auch km 7 ging noch relativ gut mit 4:20, aber bei dem 8. Kilometer merkte ich, dass ich die 2Km zuvor einfach zu viel gegeben hatte und versuchte ein wenig runter vom Gas zu gehen. Als es dann durch den Prater ging und immer unebener wurde, begann ich immer mehr zu kämpfen und ich merkte richtig wie ich einbrach. Jedes kleine Fleckchen Kopfsteinfplaster raubte meine Kraft und ich sah die sub 45Minuten schon schwinden. Aber da ich so konzentriert war, war plötzlich schon der 9. Kilometer vorbei und kurze Zeit später ging es schon wieder auf die Hauptallee, auf der der blöde Wind schon wieder zu Gast war. Es war ein einziger Kampf gegen den Wind und gegen meine Beine, die sich wie angewurzelt fühlten. Ich biss und biss und schaffte es noch einen kurzen Zielsprint einzulegen. Ich sah, wie die Zeit immer schneller Richtung 45 Minuten tickte und setzte nochmal eines drauf. Bei genau 45:00 Minuten kam ich ins Ziel, aber ich wusste, dass ich um einiges später gestartet war, dass es sich also nur um die Bruttozeit handelte. Im Endeffekt kam ich auf 44:17, also 4:25/km und riss im Ziel die Hände in die Höhe und war einfach nur überglücklich :)

Bis auf die letzten 2 Kilometer war der Lauf ein perfekter Lauf. Ich hatte noch nie so viel währenddessen gegrinst und so entspannt, war ich ehrlich gesagt auch noch nie. Unterwegs habe ich sehr viele Bekannte und Freunde, teils auf der Laufstrecke, teils an der Laufstrecke, gesehen, denen ich zugejubelt habe oder die mich angefeuert haben.
Obwohl schon einige Tage vergangen sind, freue ich mich noch immer wie ein kleines Kind und kann es kaum erwarten, bis der nächste Lauf ansteht, der hoffentlich genauso erfolgreich wird :)