Die hilfreichsten Tipps von Profis, die mich beim Schwimmen weitergebracht haben!

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... oder wie aus Verzweiflung Liebe wurde! 


Als kleines Kind wurde ich immer Wasserratte genannt – egal ob Sommer am schönen Wörthersee oder im Winter im Hallenbad, mich bekam keiner aus dem Wasser, solange ich nicht mindestens zitterte oder blaue Lippen hatte.

Das hatte sich zwar im Laufe der Jahre etwas geändert (Pinke Haare und Wasser vertrugen sich nicht so gut..), aber wenn ich mal zum Schwimmen kam, mochte ich es. Mit Schwimmen war zwar eher plantschen gemeint, aber immerhin. Das Wasser hat mich schon immer angezogen, doch meist war dann die Temperatur schlaggebend, ob ich rein ging oder nicht. Aber auch das hat sich geändert. Denn seit mein Freund sich dem Triathlonsport vor einigen Jahren zugewandt hatte, kam es oft vor, dass wir uns wenig sahen. Aus dem Grund beschloss ich auch ab und zu mal mit schwimmen zu gehen. Er zeigte mir, wie man ungefähr Brust schwamm – also mit Kopf unter Wasser und wie das mit dem Atmen ging. Nach ein paar Längen hatte ich es raus – zwar hatte es mit dem richtigen Brustschwimmen kaum etwas zu tun, aber ich war motiviert und ging so zumindest ab und zu mit meinem Freund schwimmen.

Als ich dann 2014 meinen ersten Triathlon vor mir hatte, versuchte ich ja 3 Monate vor dem Start noch schnell kraulen zu lernen. Haha, wenn ich damals gewusst hätte, wie lange es dauern würde, bis man mal eine Bahn durchschwimmen kann, geschweige denn, mehr als das.  Mein Freund hatte mir zwar immer mal Übungen gezeigt, die er im Schwimmkurs gelernt hatte, aber sobald es zum Atmen kam, saufte ich ab und schluckte das halbe Becken… Sogar eine Schwimmerin versuchte es mir beizubringen, jedoch war nach 2 Versuchen Schluss – zwar hatte sie mir vieles beigebracht und gute Übungen gezeigt, aber das Atmen und ich wollten einfach nicht. Aus dem Grund beschloss ich mich, zumindest mal für den ersten Triathlon, auf das Brustschwimmen zu konzentrieren. 

Wer die Geschichte von meinem ersten Triathlon kennt (oder sie HIER nachlesen möchte), weiß, dass die ganze Mühe sowieso umsonst war. Was ich aber partout nicht wollte, war es, einen Schwimmkurs zu machen. Der Grund dafür ist einfach: Egal, ob es ein Surfkurs war oder der Segelkurs – ich fühlte mich von den anderen Teilnehmern immer sofort„überholt“ und bekam Panik, sodass ich mich nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren konnte und deswegen immer hinten nach war. Des Weiteren gab es nicht wirklich viele gute Schwimmkurse und diese hatten ihren Preis, den ich mir zu dem Zeitpunkt auch einfach nicht leisten konnte. Aus dem Grund beschloss ich einfach mir jedes Video auf Youtube „reinzuziehen“ und es so gut wie möglich umzusetzen. Dass mich mein Freund regelmäßig kontrollierte und auch ab und zu mitgefilmt hatte, war natürlich extrem hilfreich, um Fehler sofort zu korrigieren und Fortschritte zu sehen. Innerhalb der ersten Monate tat sich gar nichts – ich konnte noch immer keine Länge durchschwimmen, weil ich Probleme mit dem Atmen hatte. Aber ich gab nicht auf und probierte einfach immer weiter. Von einem Tag auf den anderen kam es dann plötzlich und ich konnte atmen. Zwar schaffte ich es nur eine Länge und konnte nur auf einer Seite atmen, aber so konnte ich mich von Länge zu Länge hanteln. Ich ging mindestens 2-3x die Woche schwimmen und ich merkte, wie dieses sagenumwobene Wassergefühl immer mehr kam. Als ich dann eine Woche wirklich jeden Tag schwimmen ging, merkte ich, wie ich nach der Woche keine Probleme mehr hatte, mehrere Längen nacheinander schwimmen. Es funktionierte plötzlich – zwar hatte das noch immer nichts mit richtigem Kraulen zu tun, aber ich konnte mich zumindest eine Zeit lang über Wasser halten. Bei den darauf folgenden Triathlons musste ich auch meist nach 100m auf Brust wechseln, aber es war zumindest mal ein Anfang, mit dem man arbeiten konnte.
Wenn man zum Schwimmen beginnt, kann man es kaum glauben, dass es Monate oder eigentlich eher Jahre dauert, bis man das besagte Wassergefühl endlich findet und von so etwas wie schwimmen reden kann. Immer wieder habe ich von Schwimmern, Triathleten, in Artikeln oder in Videos verschiedenste Tipps gehört. Euch gebe ich die Tipps preis, die mir in den letzten 2 Jahren extrem geholfen haben, besser zu werden.


Mach dich lang!

Für die richtige Wasserlage ist es wichtig, sich während dem Kraulen lang zu machen und sich stets in einer gestreckten Position zu halten. Denn so spannst du automatisch deinen Körper an und deine Wasserlage verbessert sich. Wenn du einen Armzug machst, versuche den Arm immer so weit wie möglich nach vorne zu strecken.

Stell dir vor, du umgreifst ein schweres Fass und willst es zu dir rollen!

Um den Armzug richtig einzuleiten, wurde mir immer gesagt, dass ich mir vorstellen solle, dass weit vor mir ein Fass liegt, dass ich mit dem Arm umgreifen und zu mir rollen soll. Dadurch streckt man sich automatisch weit nach vorne und der Ellbogen bleibt hoch. Auch der Rat „Stell dir vor, du willst jemanden mit dem Ellbogen wegstoßen“  hat mir sehr viel gebracht die Bewegung aus der Schulter richtig auszuführen.

Bleib ruhig!

Auch wenn man zu Beginn dauernd das Gefühl hat abzusaufen und hektisch wird, ist es hilfreicher so ruhig wie möglich zu bleiben und die Bewegungen kontrolliert und sauber zu machen. Es bringt mehr nur ein paar wenige Kraulzüge, die aber dafür richtig, zu schaffen, als mit Hektik und schlampig ein oder mehrere Bahnen hinter sich zu bringen. Auf Dauer bringt es dich nicht weiter.

Vernachlässige die Beine

Der größte Fehler (und nicht nur bei Anfängern) ist es, dass mit den Beinen zu viel geschlagen wird. Das ist auch der Grund, warum es an der Luft mangelt. Zu viel Beinschlag bringt dich außer Atem, aber vergleichsmäßig zum Kraftaufwand bringt er zu wenig Vortrieb. Der Beinschlag sollte vorrangig nur zu Stabilisation da sein, um das Absinken der Beine zu verhindern. 

Schau immer nach unten!

Auch wenn es oft schwer fällt, nichts vor sich zu sehen, ist es hilfreich eine neutrale Kopfposition beim Schwimmen einzuhalten. Mit neutral ist gemeint, dass der Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule positioniert ist – also nach unten schauend, aber so dass man ca. 1-2m nach vorne unten sieht. So erhält man automatisch eine bessere Wasserlage.

Verwende keine Trainingshilfen und wenn dann nur sparsam

Natürlich ist es sehr verlockend sich in die Welt der Schwimmhilfen zu begeben. Paddles, Bretter, Flossen, Pullbuoys und wie sie alle heißen. Zu Beginn sind diese nicht wirklich hilfreich. Paddles sollten solange die Technik nicht halbwegs sitzt, gar nicht verwendet werden, Pullbuoys sparsam und Bretter nur als Hilfe für spezielle Technikübungen, denn der Körper gewöhnt sich zu schnell an diese Hilfen und lernt sich Abläufe falsch ein. Am besten helfen aber Schwimmschnorcheln, wenn man noch nicht gut atmen kann, weil man sich so auf die Technik konzentrieren kann, ohne vom Atmen dauernd gestört zu werden.

Stets ausatmen

Ich hatte zu Beginn immer das Gefühl, dass ich zu wenig Luft hatte. Das hatte aber den Grund, dass ich einfach nicht die ganze Luft ausgeatmet hatte, bevor ich wieder einatmete. Als mir der Tipp gegeben wurde, ich sollte dauernd leicht ausatmen, war das zuerst gar nicht so einfach, die richtige „Dosis“ zu finden. Nach ein paar Einheiten hatte ich es raus und hat mir auf Dauer sehr geholfen - inzwischen ist auch ein 7-er Atemzug gar kein Problem mehr.

Der Ellbogen führt

Beim Überwasserzug sollte nie die Hand führen, sondern der Ellbogen. Somit ist die Hand während der Rückholbewegung stets erholt und der Ellbogen wird automatisch in hoher Position zurückgeführt.

Immer ganz durchziehen

Um einen möglichst effektiven Zug hinzubekommen, muss der Zug komplett bis zum Oberschenkel durchgezogen werden. Ich habe am Anfang den Fehler gemacht schon bei der Hüfte die Rückholphase zu beginnen, wodurch ich sehr viele Meter einfach verliere, weil ich so zu wenig Druck zum Gleiten aufbauen kann.

Schneller bedeutet nicht hektischer

Ich habe immer den Fehler gemacht, wenn es hieß schneller zu schwimmen, dass ich einfach den Armzug schneller gemacht habe bzw. häufiger. Im Endeffekt war ich gleich schnell, aber danach komplett tot. Wichtiger ist es kraftvoller durchzuziehen und länger zu gleiten.


Auch wenn ich noch immer nicht ganz beschreiben kann, was das eigentlich zwischen mir und dem Schwimmen ist, ob es eine Hassliebe oder doch Liebe mit ein bisschen Ehrfurcht oder was weiß ich was ist.. ich kann nur sagen, dass ich sehr gerne schwimme (wenn ich mal das "in das Wasser gehen" geschafft habe), auch wenn nicht so viel weitergeht, wie ich gerne möchte. Ob das am Schwimmen liegt oder an dem Fakt, dass ich immer zu schnell, zu viel will, das sei mal dahin gestellt ;)

Habt ihr auch Tipps? Dann schreibt sie gerne hier als Kommentar!


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