Wer mich kennt, der weiß, dass mein absoluter Lieblingsschuh für den Triathlon und für die Freizeit der On Cloud ist. Als ich gehört habe, dass der Cloud weiterentwickelt werden würde, um daraus einen Performance Schuh zu machen, war ich richtig aus dem Häuschen. Mein Lieblingsschuh, nur noch besser? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man den Schuh noch verbessern konnte, außer ihn etwas resistenter zu machen, weil er sich relativ schnell abnützt, wenn man ihn in der Freizeit und im Triathlon trägt (so wie ich es mache).

Natürlich musste ich ihn gleich haben, um ihn auszuprobieren. Als ich ihn dann endlich in den Händen hielt, fiel mir sofort die Ähnlichkeit zum Cloud im Design auf, jedoch hatte sich im Schnitt einiges verändert. Einerseits wurde er viel schmäler und schnittiger – ich würde schon fast das Wort „raciger“ in den Mund nehmen - und der Schuh als Ganzer sieht mehr wie ein Laufschuh aus. Ich würde meinen, dass der Cloud sich von einem Freizeitlaufschuh zu einem Performance-Laufschuh entwickelt hat. Vor allem ist er auch leichter geworden als sein Vorgänger, obwohl der Cloud kaum Gewicht auf die Waage brachte.

Sofort sprang mir die neue Sohlenkonstruktion ins Auge, denn die sah etwas anders als bisher aus. An den Clouds, die bei mir am schnellsten abgenutzt waren, weil da die Energieübertragung am höchsten ist, sind jetzt Verstärkungen verarbeitet, die auch noch für zusätzlichen Grip bei Nässe sorgen -  somit ist auch eine längere Lebenszeit gesichert. Auch haben sich die Formen der Clouds verändert und sind jetzt in der Mitte nicht gerade abgeschnitten, sondern in V-Form, sodass keine oder weniger Steine hängen bleiben können. Ich bin mit dem Schuh jetzt 5x gelaufen und hatte noch keinen einzigen Stein im Schuh, was aber auch Zufall gewesen sein könnte.

Das Obermaterial ist wohl die größte Veränderung zum Cloud. Es ist weicher und besteht aus zwei verschiedenen Schichten, das den Fuß umschließt wie eine Socke und gleichzeitig auch atmungsaktiver ist. Diese Luftigkeit spürt man vor allem beim Laufen. Auch stellte bei manchen Personen beim Cloud das Obermaterial ein Problem dar, weil es beim Abrollen einen Knick seitlich verursachte und so das Material mit der Zeit kaputt wurde. Das kann mit dem neuen Mesh-Material nicht mehr passieren.

An der Ferse wurde eine Fersenkappe eingearbeitet, die gut von außen erkennbar ist. Dadurch sitzt der Schuh besser am Fuß, bietet mehr Halt und man steht allgemein stabiler im Schuh. Durch die Schuhbänder, die die Gummibänder (leider) ersetzen, kann die Schnürung individueller angepasst werden und man rutscht nicht im Schuh herum. Auch ist der Abschluss des Schuhs und die Zunge weniger gepolstert, wobei, wenn man innen in den Schuh reinschaut, sieht man, dass kleine Pölsterchen eingebaut wurden, die den Knöchel präziser stützen. Wenn wir schon im Schuh sind, ist auch die Einlegesohle sehr auffällig, denn sie besteht nun aus zwei Teilen und passt sich dadurch dem Fuß besser an – man spürt die zusätzliche Dämpfung und den besseren Halt.


Natürlich habe ich den Schuh nicht nur genauestens inspiziert, sondern bin damit auch gelaufen.  ;) Wenn man hineinschlüpft spürt man sofort, wie gut der Schuh nun sitzt. Während ich vorher diese lockere Passform ganz gern gehabt habe, kristallisierte sich aber auf den ersten Metern schon heraus, dass ich den festeren Sitz und Halt dann doch bevorzuge und ich nicht im Schuh herumrutsche. Beim Loslaufen gibt der Schuh die Richtung an und zwar nach vorne, denn die Sohle sorgt für ein perfektes Abrollen und verhindert somit ein umknicken nach innen oder außen. Auch ist die Sohle härter und dadurch direkter geworden, die aber trotzdem gut gedämpft ist und somit einem längeren Lauf nichts im Wege steht. Wobei ich finde, dass er am liebsten schnell unterwegs ist.

Wie schon im Cloud gibt es wieder eine Innensockenkonstruktion, womit der Schuh auch ohne Socken laufbar ist und somit für meine nächste Triathlonsaison hoch auf der Liste stehen wird. Wie ich weiter oben schon erwähnt habe, ist die Polsterung am Abschluss der Oberkante dünner geworden. Das ist ein Punkt, der mir leider etwas negativ aufgefallen ist, denn beim ersten Lauf hat mir der Schuh am äußeren Knöchel leichte Schmerzen bereitet. Zwar ist es beim zweiten und dritten Lauf besser geworden, aber den Abschluss finde ich trotzdem nicht ganz gelungen und das ist auch der einzige Minuspunkt, den ich am Cloud X gefunden habe.

Dadurch, dass die Konstruktion allgemein stabiler geworden ist und mehr Halt gibt, ist der Schuh auch perfekt für das Fitness Studio bzw. für Workouts zu Hause oder auf der Straße geeignet. So kann man ohne Probleme Körpergewichtsübungen machen ohne dabei den Halt zu verlieren. Bei schweren Gewichtsübungen sollte man aber zu geeigneterem Schuhwerk greifen, aber Laufschuhe sind dafür allgemein nicht geeignet. So steht einem spontane Workout während dem Laufen auch nichts mehr im Wege.

Fazit


Der neue Cloud X verkörpert Lifestyle und Performance in einem Schuh. Er wurde vom Freizeitlaufschuh zum Performance-Laufschuh weiterentwickelt.  Auch wenn die Grundidee, die gleiche geblieben ist, hat sich am Schuh einiges geändert. Für mich stellt er einen Laufschuh dar, der sowohl in der Freizeit, wie auch im (Fitness-)Training getragen werden kann, aber auch gleichzeitig ein Wettkampfschuh für Bestzeiten sein kann (werde ich natürlich beim nächsten Wettkampf gleich testen ;)). Auch wenn die Abschlüsse seitlich an den Knöcheln einen Minuspunkt darstellt, weil die Polsterung einfach zu dünn ist und deswegen einschneiden kann, macht er das mit vielen Neuerungen, wie zum Beispiel den stabileren und festeren Halt, die schmälere und schnittigere Form und das bessere Obermaterial, wieder gut. Besser kann ein Laufschuh nicht sein, wie ich finde.

Alle weiteren Infos zum On Cloud X gibt es hier: On Cloud X
 

Viele kennen meine „Geschichte“ ja schon. Früher war ich 10kg schwerer, war der Meinung das Sport Mord ist und Ausdauer hatte ich nur im Biertrinken. Und sowieso war mir alles eigentlich so ziemlich egal… 10 Jahre später bin ich die größte Ehrgeizlerin, liebe drei Sportarten innigst und bin 10kg leichter. In dem Blogartikel möchte ich aber nicht die Gründe erzählen, wie es dazu kam, sondern, was der Triathlon mit mir als Person angestellt hat.

Als ich 2009 mit dem Laufen begonnen habe, wusste ich noch nicht, wohin die Reise gehen würde. Und ja, freiwillig habe ich auch nicht mit dem Laufen begonnen. Mir wurde es unterschwellig immer wieder innigst „empfohlen“, wegen meines Gewichts und meiner Gesundheit, da ich auch nicht unbedingt selten krank war. Unbedingt zufrieden war ich mit meinem Leben auch nicht, irgendwie hatte ich immer eine etwas depressiv angehauchte Grundstimmung. Ich hatte einfach kein Lebensziel, kein Jahresziel, nicht mal ein Tagesziel, außer mit meiner Diplomarbeit fertig zu werden, die sich aber ständig quer stellte und mir das Leben schwer machen wollte. Das Schlimme aber war, dass mich jede negative Kleinigkeit aus der Bahn warf und mich tagelang fertig machte. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte, also folgte ich irgendwann den Worten meiner weisen Zeitgenossen und begann mit dem Laufen, denn schlimmer konnte es nicht werden.

Es dauerte nicht lange und ich verstand, was alle am Laufen so faszinierte. Es war das Abschalten können, das Zeit mit sich und seinem Körper zu verbringen und das Gefühl des Freiseins – das kam natürlich erst nach so ca. 1-2 Jahren, davor war es eher der Versuch beim Laufen keinen Herzkasper zu erleiden und zu überleben. Da mein Freund Philipp eigentlich mit Triathlon begann, bevor er überhaupt richtig, also regelmäßig lief, und ich ihn sehr oft bei Triathlons begleitete, mit ihm Wechselzonentrainings machte und sonst auch immer sehr viel mitbekam, begann mich der Sport irgendwann zu faszinieren. Aber eigentlich nicht zum selbst ausüben, sondern aus gemütlicher Entfernung, wo ich alles schön im Blick hatte und nicht aus meiner Komfortzone raus musste und mich schon gar nicht beim Radfahren oder Schwimmen abquälen musste. Doch da ich dann doch schon beinahe jedes Wochenende damit konfrontiert wurde, wollte ich auch einmal durch die Ziellinie laufen und so glücklich und zufrieden sein, wie die Finisher, die ich immer beobachtet habe. Doch eigentlich war es keine Option für mich, denn ich wollte auf keinen Fall einen Triathlon machen, solange ich im Wasser einfach nur absoff.

Doch auch hier kam alles anders als geplant und so machte ich meinen ersten Triathlon ohne kraulen zu können (und eigentlich auch ohne Radfahren trainiert zu haben). Zwar schwamm ich wie eine Ente, die auch noch wasser- und kältescheu war, doch ich überlebte zumindest irgendwie und war nicht die Letzte. Man muss aber auch sagen, dass die Bedingungen bis heute kein einziges Mal so schrecklich waren wie damals. Anfängerglück sozusagen! Als ich im Ziel dann auch noch mit Krämpfen ankam, hinderte mich dies trotzdem nicht, schon an den nächsten Triathlon zu denken. 
Also begann ich mit strukturierterem Training, vor allem aber mit Training abseits des Laufens…

Seitdem sind 3 Jahre vergangen und ich blicke extrem gerne auf diesen Moment zurück, als sich das Feuer in mir entfacht hat und ich die Eintrittskarte in ein erfüllendes Leben gelöst habe. Seitdem trainiere ich ca. 10-16 Stunden die Woche, bin strukturiert (nur was das den Sport betrifft!) und vor allem habe ich eine Eigenschaft entwickelt, die ich vorher nicht kannte: Ehrgeiz! Früher hat mich nichts interessiert, alles was ich gemacht habe, war immer irgendwie dahin wurschteln und wenn etwas nicht geklappt hat, dann hat es eben nicht geklappt. In den letzten Jahren wurde ich so ehrgeizig, sodass ich oft extrem enttäuscht bin, wenn ich gesetzte Ziele (auch so etwas kannte ich vorher nicht) nicht erreiche. Meine Mitmenschen freut es immer wahnsinnig, wenn sie wiedermal stundenlang anhören können, dass ich eine Sekunde am Kilometer zu langsam war und deswegen die Welt für mich zusammengebrochen ist. Unter uns gesagt, es gibt doch nichts Schlimmeres, oder? ;) Aber ja, gesunder Ehrgeiz gehört zum Sport, weil sonst würde auch nichts weiter gehen und man würde sein Leben lang nur dahintraben. Denn ohne Ziele wird man Training nie so durchziehen können als mit.

Dieser Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit hat sich aber nicht nur auf den Sport gesehen entwickelt, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen. Wenn ich eine Aufgabe habe, dann setze ich auch alles daran, diese zielgerichtet und genau zu erledigen. Früher kannte ich den Ehrgeiz nur bei Mario ja seine Prinzessin retten zu können und die Zielstrebigkeit die Packung Chips auf jeden Fall aufzuessen bevor sie ihre Knusprigkeit verlieren… Die wichtigste Eigenschaft, die ich aber in den letzten Jahren entwickelt habe ist ein gutes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Früher war ich introvertiert und unsicher und brachte bei unbekannten Personen kaum ein Wort raus – heute bin ich im Einklang mit mir selbst und weiß, wo meine Stärken und Schwächen liegen und wie ich damit umgehe. So macht es mir kaum mehr etwas aus vor großem Publikum zu sprechen oder mich auch zum Affen zu machen. Früher hätte ich zum Weinen begonnen und wäre weggelaufen. Meine Persönlichkeit hat sich definitiv zum Positiven verändert.

Dadurch, dass ich durch den Triathlon aber so viele neue und vor allem offene Leute kennengelernt habe, die genauso ticken wie ich, haben diese meistens Verständnis, wenn für mich mal wieder aufgrund von wenigen Sekunden die Welt zusammen gebrochen ist, weil sie solche Situationen von sich selbst mehr als gut kennen. Aber auch umgekehrt sind sie diejenigen, die besser als jeder andere verstehen, warum man sich über ein erreichtes Ziel so extrem freuen kann, dass alles andere auf der Welt nebensächlich ist. Aber lustigerweise kann ich mit genau den Leuten auch viel besser über andere Themen sprechen, als mit Nicht-Sportlern bzw Nicht-Triathleten. Woran es liegt? Keine Ahnung, aber es ist mir in den letzten Jahren einfach aufgefallen.

Aus genau dem Grund habe ich auch ein Team gegründet (aus dem vor kurzem ein Verein wurde), das genau solche Leute, die wie ich ticken, zusammenbringt und verbindet. Denn man kann es kaum glauben, wie wichtig es ist, auch Personen um sich zu haben, die deine Leidenschaft mit dir teilen. Leute, die dich nicht komplett für irre halten, wenn du dir das 5. Rad kaufen möchtest oder von dem Traum vom Ironman erzählst. Genau diese Freunde braucht man und die habe ich in den letzten Jahren definitiv gefunden und es werden immer mehr J


Die positivste Begleiterscheinung abseits von Freunden, die der Triathlon bzw. das Laufen mit sich gebracht hat, ist definitiv die Gesundheit. Ich kann die Tage, die ich aufgrund von Krankheit in den letzten 8 Jahren ausgefallen bin, auf zwei Händen abzählen. Mein Immunsystem ist viel stärker geworden, weswegen ich mich seltener anstecke. Und gleichzeitig achte ich auch viel mehr auf meine Gesundheit, weil nur ein gesunder Körper die Leistung erbringt, die ich für meine Ziele brauche. So habe ich relativ schnell mit dem Rauchen aufgehört, trinke kaum Alkohol und esse viel gesünder, ohne dass ich jetzt auf irgendetwas verzichte (schon gar nicht Schokolade o.ä. ;)) und mir geht nichts davon nur irgendwie ab. Natürlich gibt es Tage, wo ich Schnitzel mit Pommes und als Nachspeise Palatschinken esse, aber eben auch die Tage, wo ich mich hauptsächlich nur von Gemüse, Obst und Vollkornprodukte ernähre. Ich denke eine gesunde Mischung macht es aus und für mich hat das bisher gut geklappt.

Durch den Triathlon bzw. das Laufen habe ich auch ein besseres Körpergefühl entwickelt. Früher hatte ich eine schlechtere Haltung, Rückenschmerzen, so etwas wie Körperspannung war mir fremd und auch neue Sportarten zu lernen war aussichtslos und hat mehr Tränen bei mir ausgelöst als dass ich etwas gelernt hätte. Das ist jetzt definitiv anders und ich habe richtig Lust darauf neue Sportarten zu lernen. Als ich nur gelaufen bin, war ich auch viel öfter verletzt. Da man beim Triathlon aber 2 weitere Sportarten als Alternative hat, beansprucht man nicht nur die Muskulatur, die zum Laufen benötigt wird und kann durch die weiteren Sportarten den Regenerationsprozess beschleunigen.

Der Triathlon hat mit meiner Persönlichkeit, meinem Körper und mit meinem sozialen Umfeld sehr viel angerichtet, jedoch in einem positiven Sinn. Er raubt mir zwar auch extrem viel Zeit, aber Zeit, die ich sonst sowieso nur verplempert hätte, denn wenn ich Freizeitaktivitäten, wie z.B. Kinobesuche oder Treffen mit Freunden, machen möchte, dann habe ich mir das bisher immer gut einteilen können, denn es ist alles nur eine Frage des richtigen Zeitmanagements und der Prioritätensetzung. 

Somit: Danke Herr oder Frau Triathlon, wie auch immer du das angestellt hast, ich möchte mich hiermit für alles bedanken!!!