Linztriathlon - Ein Saisonauftakt, der schwer im Magen liegt!

/
0 Comments

Am 6.6.2015 war es soweit - mein erster Triathlon dieses Jahr fand statt. Ich wagte mich an die Sprintdistanz (0,75/25/5) beim Linztriathlon. Tage vor dem besagten Termin war ich so nervös, wie schon lange nicht mehr. Ich wusste nicht, wie ich beim Schwimmen drauf sein würde, weil ich ja noch immer mit dem Kraulen kämpfe, beim Radeln konnte ich mich überhaupt nicht einschätzen und beim Laufen wusste ich auch nicht, ob sich meine Überbelastung am Bein bemerkbar machen würde. Einerseits freute ich mich wahnsinnig, vor allem weil auch die Vorhersage für das Wetter und die Wassertemperatur sehr positiv waren, aber anderseits hatte ich auch richtig Panik.

Am Samtag hieß es für mich um 5:00 Tagwache, um mit meinem Freund (Philipp) und dessen Bruder (David) nach Linz zu fahren. Dort angekommen, war es schon ziemlich heiß. Wir holten unsere Startunterlagen, checkten unser Rad ein und richteten die Wechselzone ein. Als ich den See (25 Grad Wassertemperatur - perfekt!!!) und den Schwimmkurs sah, war ich richtig nervös. 750m können ganz schön lang sein...
Um 9:40 fiel der Startschuss und ich versuchte zu kraulen. Jedoch waren vor mir 2 Rückenschwimmer an denen ich nicht vorbeikam und die mich immer mit ihren Füßen traten. Ich stieg auf Brust um, weil ich da derzeit noch mehr Kontrolle habe und schwomm um mein Leben. Zwischendurch versuchte ich immer wieder Kraulzüge zu machen, aber ich merkte, dass es sinnlos war und schwomm Brust. Nach einer gefühlten Stunde sah ich endlich ein Ende in Sicht und stieg aus dem Wasser und sah auf die Uhr, die "17min" anzeigte, womit ich absolut nicht gerechnet hatte. Denn im Training hatte ich mich oft an die 750m im WK-Tempo gewagt, aber schneller als 18:30 schaffte ich es noch in keinem Stil. Ich freute mich wahnsinnig, auch wenn ich weiß, dass das keine gute Zeit ist, aber ich wollte vor allem eins - das Schwimmen überleben und das hatte ich geschafft.

In der Wechselzone lief auch alles perfekt und schon war ich auf der Radstrecke. Ich tritt total glücklich in die Pedale und konnte bis auf den kurzen aber knackigen Anstieg, den die Radstrecke aufwies, meist so 34-36km/h halten, was mich auch total motivierte. Nach dem Anstieg gings bergab, zum Teil auch sehr kurvig. David und ich fuhren sehr nah beieinander und überholten uns andauernd gegenseitig. Bei einer kritischen 90 Grad Kurve, an der ein Streckenposten ganz am Rand in die Luft starrend stand, fuhr David gerade aus und ich hinten nach. Der Streckenposten schrie ihm nach "Da hättest lang müssen" und zeigte in die Kurve. Ich war bei der Kurve noch nicht vorbei und riss den Lenker um und versuchte zu bremsen. Jedoch vergebens, weil ich zu schnell dran war und die Kurve eigentlich keine Kurve war, sondern eine kreuzende Straße. So fuhr ich geradeaus mit ca 45km/h über einen Randstein und fiel in eine Böschung. Bis auf ein paar Abschürfungen und blaue Flecken ist mir zum Glück nichts passiert. Ich sah zum Streckenposten, der mich ansah und lachte. Ich glaubte meinen Augen kaum, was ging mit dem. Ich schrie ihn an, dass er schuld an dem Sturz sei, woraufhin er meinte, dass er dafür nicht zuständig sei, sondern nur den Verkehr regeln musste, für den Weg seien doch eh die Bodenmarkierungen da. Zur Info: Die Pfeile am Boden waren ca. 10cm groß und in neongelb - wer schnell unterwegs ist, sieht die Pfeile kaum oder gar nicht. Ich war so wütend und wusste, dass das Rennen somit für mich beendet war. Mein Rad sah nicht gut aus - die Schalthebeln waren verbogen und der Reifen sah auch nicht gut aus. Ich war bei KM 12 und wusste, dass ich genau auf dem weit entferntesten Punkt der Strecke war. Schluchzend und fluchend stieg ich aufs Rad und bemerkte, dass das Vorder- wie auch das Hinterrad einen Achter hatten. Das Vorderrad quietschte auch wahnsinnig, weil es immer an den Bremsbacken ankam. Nichts desto trotz trat ich wie eine Irre in die Pedale und kam aber leider nicht mehr auf mehr als 26km/h. Nach 5 weiteren Kilometern hörte auf einmal das Quietschen auf und ich freute mich, jedoch war die Freude nach kurzer Zeit wieder weg. Der Vorderreifen hatte auch noch einen Patschen. Noch 7 KM hatte ich vor mir. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich noch mit 2 Achtern und einem Patschen fahren konnte, aber ich machte einfach weiter, schlimmer konnte es nicht mehr werden. Und mir schwirrte dauernd in meinem Kopf "DNF is not an option" herum. Einer nach dem Anderen überholte mich und irgendwann wusste ich, dass niemand mehr hinter mir war.
Endlich sah ich das Ziel und fuhr um die Kurve, rutschte aber sofort weg, aber konnte mich noch irgendwie fangen. Eine Kurve mit Patschen fahren ist nicht so gut, das weiß ich jetzt ;) Kurz vor dem Abstieg ging noch eine Kurve bergab, die ich im Schritttempo runterbremste, weil nochmal liegen wollte ich wirklich nicht.

In der Wechselzone stand auch noch ein Rad auf meinem Platz - was kam noch alles??? Ich fing an die Räder zu schlichten, um meines loszuwerden und zog meine Laufschuhe an und los ging es zu meiner Lieblingsdisziplin. Jedoch merkte ich gleich, dass ich nach dem Ganzen Trara nicht mehr alles geben konnte, weil die Zeit sowieso dahin war und mir somit der Biss fehlte. Nach einem KM sah ich Philipp, der mich schon suchte. Ich rief ihn, woraufhin er zu mir kam und ich erzählte ihm die ganze Geschichte und fluchte. Ich war so sehr mit dem Erzählen beschäftigt, dass mich auch die Hitze ziemlich kalt ließ. Somit vergingen die 5km wahnsinnig schnell und ich war auch schon im Ziel mit einer ganz passablen Zeit von 24 Minuten, wobei ich eben nicht alles geben konnte. Nach 1Stunde 43Minuten war ich endlich im Ziel - mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich war froh, dass ich den Triathlon trotz den ganzen Miseren noch beendet hatte, aber ich wusste, dass es meinem Rad nicht ganz so gut ging und meine Zeit war mir einfach nur peinlich..

Jetzt sind zwar schon 2 Tage vergangen, aber ich bin noch immer sehr enttäuscht, weil mir der Triathlon von der Strecke und den Bedingungen sehr gefallen hat und ich wirklich motiviert und ehrgeizig war. Schade, dass der diesjährige Saisonauftakt so enden musste.

Fotos von Cityfoto
Fotos von Maxfun
Fotos von Trinews.at
Fotos von Tri your Life
Fotos von TopSportAustria

Homepage vom Linztriathlon


You may also like

Keine Kommentare: